Das Lockern unserer Muskeln und Gelenke tut uns gut. Je älter wir werden, desto mehr verlieren unsere Muskeln und Gelenke an Beweglichkeit. Verspannungen und ein steigender Verlust der Bewegungsfreiheit können uns in unseren täglichen Aktivitäten einschränken. Sollten Sie Schwierigkeiten beim Ausführen alltäglicher Aufgaben bemerken, wie z. B. nach oben greifen, sich umdrehen oder bücken, dann können Dehnübungen dabei helfen, die Flexibilität Ihres Körpers zu steigern oder zu bewahren.
Statisches Dehnen bezieht sich auf schonende Stretchübungen, bei denen eine Gelenk- bzw. Muskelposition gehalten wird: Eine moderate, wirksame Dehnmethode mit gleichzeitig geringer Verletzungsgefahr. Nachdem die gewünschte Dehnposition eingenommen wurde, wird diese für bis zu 30 Sekunden gehalten.
Ein Beispiel für eine statische Stretchübung, die wir leicht in unseren Alltag einbauen können, ist das Dehnen der Brustmuskulatur. So geht´s: Stehen Sie aufrecht, Füsse etwas weiter als schulterbreit, die Beine leicht angewinkelt. Strecken Sie die Arme seitwärts parallel zum Boden aus. Die Handinnenflächen zeigen nach oben. Schieben Sie die Arme nun so weit wie möglich nach hinten und halten Sie diese Position bis zu 30 Sekunden. Sie sollten ein Ziehen in Ihrer Brust spüren.
Aktives Dehnen ist eine Dehnmethode, die unsere wichtigsten Muskeln bei regelmässiger Übung enorm stärken kann. Der Dehneffekt wird dabei ohne jegliche äussere Unterstützung, allein durch die Kraft unserer Muskeln erzielt. Zu diesen Übungen gehört zum Beispiel die Beindehnung in Rückenlage mit einem Bein auf dem Boden und dem anderen senkrecht in die Luft gestreckt. Diese Art des Stretching ist unter anderem typisch für die Yogapraxis und etwas anstrengender, weshalb die Positionen meist nur 10-15 Sekunden gehalten werden.
Dynamisches Dehnen beinhaltet kontrolliertes, leichtes Federn mit Armen und Beinen bis an die Grenze unseres Bewegungsspielraums. Zu den dynamischen Dehnübungen gehören z. B. kontrollierte kreisende oder schwingende Arm- und Beinbewegungen und Rumpfrotationen. Sie dienen oft als Aufwärmübung für aerobische Sportarten.
Schon bei nur wenigen Minuten täglich gewinnen Sie durch das Einbinden von Dehnübungen in Ihren Alltag langsam aber sicher an Beweglichkeit – und je öfter Sie dehnen, desto schneller der Erfolg!
Denken Sie beim Stretching daran, dass es sich hierbei um natürliche, instinktive Übungen handelt, bei denen ruckartige Bewegungen und hohe Kraftanwendung zu vermeiden sind. Andernfalls können sich die Muskeln verspannen und Verletzungen auftreten.
Dehnübungen sind langsam und stets kontrolliert auszuführen, wobei Sie nur ein leichtes Ziehen im Muskel merken sollten. Wenn Sie bei einer der Übungen Schmerzen verspüren, ist das als Zeichen zu verstehen, dass Sie zu stark gedehnt haben. Halten Sie jede einzelne Dehnpositionen jeweils 15-30 Sekunden.
Warum versuchen Sie es nicht selbst einmal und entdecken, wie Sie von bewussten, regelmässigen Dehnübungen in Ihrem Alltag profitieren.
Wenn Sie Dehnübungen in Ihre tägliche Routine einbauen, werden Sie – zwar nicht von heute auf morgen, doch langsam aber sicher – positive Veränderungen bemerken. Neben den Vorteilen, die es für Ihre Gelenke und Muskeln bringt, dient Stretching ausserdem als Konzentrationsübung, mit der Sie ein besseres Körpergefühl und -bewusstsein entwickeln können. Viel Spass.....